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In unseren "Frequently Asked Questions" (FAQ) finden Sie Antworten auf Fragen, die wir häufig gestellt bekommen. Klicken Sie einfach auf einen FAQ-Bereich und wählen Sie das relevante Thema:Auf einer Straße kam es zu einer Versackung eines Abwasserschachtes - wie ist das weitere Vorgehen?
Aufgrund von Materialermüdung oder anderen Einflüssen kann es in seltenen Fällen zu Beschädigungen an Abwasserschächten kommen. Diese sind auf schadhafte Stellen im Kanal zurückzuführen, die durch Auswaschungen des befahrbaren Unterbaus (Sand, Schotter, etc.) entstehen. Durch den entstehenden Versatz kann es zu Einbrüchen in der Fahrbahndecke kommen.
Sehen Sie einen solchen Abwasserschacht, halten Sie sich bitte von ihm fern und rufen uns an - wir helfen Ihnen weiter.
Was ist bei Starkregenereignissen zu beachten und wie kann ich mich dagegen absichern?
Als Starkregen bezeichnet man große Mengen an Regen, welche in kurzer Zeit anfällt. Vermehrt tritt er in den Frühlings- bzw. Sommermonaten auf, da die erwärmte Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der dort gespeicherte Wasserdampf kann sich dann in unvorhergesehenen und starken Regenfällen entladen. Diese sintflutartigen Regengüsse können jedoch nicht immer vollständig von der Kanalisation, den Gräben oder den Gewässern aufgenommen werden. Grund hierfür ist, dass die Kanalisation nur für durchschnittlich anfallende Niederschlagsmengen konzipiert wurde. Doch selbst wenn die Kanalisation die anfallenden Mengen aufnehmen könnte, sind die Abflüsse auf den Häuserdächern und in den Straßen nicht dazu in der Lage die Wassermassen aufzunehmen, sodass es zum Teil unkontrolliert überläuft.
Zum Schutz Ihres Gebäudes können Sie zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen treffen:
- Rückstausicherung durch eine Hebeanlage oder Rückstauverschluss
- Bei Neu- und Bestandsbauten auf die Abdichtungen und Dränungen achten. Diese schützen vor Bodenfeuchtigkeit und Sickerwasser.
- Bereits beim Bau darauf achten, ob das Grundstück bei Starkregen vor Überflutung geschützt ist. Hierzu können Sie die topologische Lage zur Beurteilung heranziehen.
- Mobile Schutzelemente, wie bspw. Barrierensysteme und Fensterklappen können das Eindringen von Oberflächenwasser verhindern.
- Aufkantungen an Lichtschächten und Kellereingängen
- Bodenschwellen als Barriere bei Gebäuden, die in einer Senke liege
Meine Hausanschlussleitung ist verstopft. Was kann ich dagegen tun?
Verstopfungen in der Hausanschlussleitung entstehen meist durch Feststoffe im Abfluss der Toilette, des Waschbeckens oder der Dusche, die nicht in den Kanal eingebracht werden dürfen. Diese Stoffe setzen sich fest und führen zu Verstopfungen. Mithilfe einer mechanischen Spirale oder durch einen professionellen Rohrreiniger können diese Verstopfungen meist wieder aufgehoben werden. Nähere Informationen zu Stoffen, die nicht in die Toilette gehören, finden Sie hier.
Was ist eine Überstauung?
Bei einer Überstauung steht das Regenwasser über der Rückstauebene (Straßenoberkante) und kann somit nicht ordnungsgemäß abfließen. In der Regel tritt dies lediglich bei Starkregenereignissen auf, bei dem mehr Regenwasser anfällt, als der Kanal bewältigen kann.
Wie kann ich mich gegen Rückstau sichern und somit die Überflutung meines Kellers verhindern?
Ohne vorhandene Schmutzmaßnahmen kann Wasser bei Starkregen durch Rückstau oder oberflächlich abfließendes Wasser in das Gebäude eindringen. Hierbei können hohe Schäden am Gebäude und dem Inventar entstehen. Um solche Szenarien für Sie zu verhindern, gibt es Maßnahmen, die Sie im Vorfeld ergreifen können: Rückstausicherung durch eine Hebeanlage oder Rückstauverschluss. Laut Entwässerungssatzung liegt es in der Verantwortung des Grundstückseigentümers, das Haus nach den geltenden Vorschriften vor Rückstau und Oberflächenwasser zu sichern. Rückstau entsteht vor allem bei Starkregen, wenn die Kanalisation das anfallende Niederschlagswasser nicht mehr sofort und/oder gänzlich aufnehmen und ableiten kann. Hierbei steigt das Abwasser bis maximal auf die Höhe der Straße, der sog. Rückstauebene, an und fließt oberflächlich ab. Alle möglichen Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene sind dann gefährdet und müssen gesichert werden. Dies betrifft bspw. sämtliche Abläufe in Ihrem Keller.
Wie hoch sind die derzeit gültigen Abwassergebühren und woraus setzen sie sich zusammen?
Für die Benutzung der öffentlichen Abwasseranlagen werden Abwassergebühren fällig, die von Ihrer Kommune oder Stadt erhoben werden, um anfallende Kosten zu decken. Jeder Bürger, der Abwasser in einen Kanal einleitet, muss abhängig von seiner einzuleitenden Abwassermenge Gebühren entrichten. Hierbei kommt die Umsetzung des sog. Anschluss- und Benutzungszwanges zum Tragen, die vorschreibt, dass das Abwasser dem bestehenden Kanal zugeführt werden muss.
Die derzeit gültigen Abwassergebühren finden Sie in der Satzung Ihrer Gemeinde hier.
Die Festsetzung der Gebühren kann nach zwei Prinzipien erfolgen:
- Frischwassermaßstab: Hierbei werden die Gebühren über den jeweiligen Trinkwasserverbrauch ermittelt. Die eingeleitete Abwassermenge steht in einem definierten Verhältnis zum Trinkwasserverbrauch. Der Regenwasserabfluss eines Grundstückes wird bei dieser Bemessungsgrundlage nicht gesondert ausgewiesen.
- Gesplittete Gebühr: Die Erhebung der Abwassergebühr erfolgt getrennt nach häuslichem Schmutzwasser (Schmutzwassergebühr) und Regenwasserabfluss (Niederschlagswassergebühr). Die Höhe der zu zahlenden Schmutzwassergebühr hängt von der bezogenen Frischwassermenge ab. Die Niederschlagswassergebühr richtet sich nach der bebauten und befestigten Grundstücksfläche, von der Regenwasser in die Kanalisation gelangen kann. Die Ermittlung der angeschlossenen Flächen erfolgt durch den vorhandenen Entwässerungsantrag mit anschließender Begehung und Überprüfung vor Ort. In vielen Entwässerungssatzungen ist vorgesehen, dass die Bürger ihre gebührenpflichtige Niederschlagswasserfläche durch Entsiegelung von Flächen oder Anlagen zur Rückhaltung, Versickerung, Speicherung oder Nutzung des Niederschlags reduzieren können.
Wie hoch sind die Niederschlagswassergebühren und woraus setzen sie sich zusammen?
Die Niederschlagswassergebühr richtet sich nach der bebauten und befestigten Grundstücksfläche, von der Regenwasser in die Kanalisation gelangen kann. Die Ermittlung der angeschlossenen Flächen erfolgt durch den vorhandenen Entwässerungsantrag mit anschließender Begehung und Überprüfung vor Ort.
Die EWE WASSER GmbH führt im Auftrag der Stadt Cuxhaven die Niederschlagswasserabrechnung im Stadtgebiet Cuxhaven durch. Die derzeit gültigen Niederschlagswassergebühren finden Sie in der Satzung Cuxhaven.
Wie kann man seine gebührenpflichtige Niederschlagswasserfläche verringern?
In vielen Entwässerungssatzungen ist vorgesehen, dass die Bürger ihre gebührenpflichtige Niederschlagswasserfläche durch Entsiegelung von Flächen oder Anlagen zur Rückhaltung, Versickerung, Speicherung oder Nutzung des Niederschlags reduzieren können. Gerne überprüfen wir mit Ihnen vor Ort, ob die durchgeführten Änderungen zu einer Verringerung der gebührenpflichtigen Niederschlagswassermenge geführt haben.
Was versteht man unter Grundstücksentwässerung?
Die Grundstücksentwässerung ist ein System zur Ableitung des Schmutz- und Regenwassers aus der Gebäudeentwässerung zur Kanalisation oder einer sonstigen Entsorgungseinrichtung (z. B. einer Kleinkläranlage). In der Regel besteht sie aus Grundleitungen und dem Anschlusskanal. Der Anschlusskanal ist die Leitung vom Anschlussstutzen oder Abzweig am öffentlichen Kanal bis zur ersten Revisionsöffnung auf dem Grundstück (z. B. Übergabeschacht auf der Grundstücksgrenze, Revisionsschacht im/am Haus oder Revisionsöffnung im Keller, oder - falls keine Reinigungsöffnung vorhanden ist - bis zur Grundstücksgrenze) Grundleitungen sind unzugänglich unter der Solplatte des Gebäudes oder im Erdreich verlegte Abwasserleitungen, die an den Anschlusskanal anschließen. Im Normalfall fließt das Abwasser im freien Gefälle ab, es kann in Ausnahmefällen aber auch über eine Hebeanlage gepumpt werden.
Was ist bei einem Entwässerungsanschluss zu beachten?
In der Entwässerungssatzung einer Kommune werden Vorgaben zur Genehmigung eines neuen Entwässerungsanschlusses gemacht. Da die Vorgehensweise und die einzureichenden Unterlagen von der jeweiligen Kommune unterschiedlich festgelegt werden können, sind beim Tiefbauamt diesbezügliche Informationen einzuholen. In vielen Kommunen gilt die Regelung, dass jeder Grundstückseigentümer das gesamte auf dem Grundstück anfallende Abwasser mit einer eigenen unterirdischen Anschlussleitung in die öffentliche Abwasseranlage einleiten muss. Meistens ist in der Entwässerungssatzung eine Ausnahmeregelung für die Beseitigung von Regenwasser vom Grundstück vorgesehen. Danach sind Versickerung, Nutzung oder Speicherung von Regenwasser gesondert zu beantragen. Hinzu kommt der Anschluss- und Benutzungszwang, der besagt, dass das Abwasser dem bestehenden Kanal zugeführt werden muss, sowie die Andienungspflicht.
Zur Herstellung eines neuen Kanalanschlusses muss der Anschlussnehmer je nach Vorgabe der Kommune in der Regel folgende Arbeitsschritte beachten:
- Einholung der Auskunft über die das Grundstück betreffenden städtischen Abwasserkanäle
- Beauftragung eines Entwurfsverfassers (bspw. Architekten oder Ingenieure) mit der Erstellung DIN-gerechter Planungsunterlagen. Dies können je nach Vorgabe der Kommune folgende Unterlagen sein:
- Antragsformular
- Baubeschreibung für die geplanten Abwasseranlagen inklusive Materialangaben
- Amtlicher Lageplan des Grundstücks inklusive der Angaben zu Gebäuden, Kanälen und vorhandenen bzw. geplanten Abwasseranlagen
- Entwässerungsgrundriss
- Entwässerungslängsschnitt
- Bei Gewerbebetrieben: zusätzlich Angabe von Abwasserart und -menge
- Bei Versickerungsanlagen: hydraulischer Nachweis nach DWA-A 138, Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser
- Bei Einleitung des Regenwassers in die öffentliche Kanalisation: Nachweis, dass die Beseitigung nicht möglich ist.
- Formular zur Benennung des ausführenden, von der Kommune zugelassenen Kanalbaufirma
- Genehmigungsantrag für Straßenaufbrucharbeiten
- Einreichen des Grundstücksentwässerungsantrages
- Einholen eines Angebotes (ggf. bei Tiefbaufirmen gemäß Firmenverzeichnis des Tiefbauamtes)
- Nach Erteilung der Genehmigung innerhalb der Gültigkeitsdauer der Genehmigung (i. d. R. ein Jahr) Beauftragung einer Tiefbaufirma, Eigenleistung ist möglich
- Nach erfolgter Bauausführung erfolgt die Bauabnahme, die i. d. R. dem Tiefbauamt rechtzeitig anzuzeigen ist. In vielen Satzungen ist vorgeschrieben, dass eine Prüfung des ordnungsgemäßen Anschlusses bei offener Baugrube durchgeführt werden muss. Häufig wird gefordert, dass dieser Sachkundige nicht mit der Firma identisch sein darf, die die Anlage gebaut hat.
- Anzeige der Baubeendigung der Straßenwiederherstellung und Abnahme durch das Tiefbauamt
Alle notwendigen Unterlagen zum Entwässerungsantrag finden Sie hier.
Welche Kosten treten bei einem ordnungsgemäßen Anschluss eines Hausanschlusses an den Kanal auf?
Die Herstellkosten eines Hausanschlusses können nicht pauschal von uns festgelegt werden. In der Regel muss der Bauherr die Kosten für die Planung und den Bau der Entwässerungsanlagen, sowie einen einmaligen Kanalanschlussbeitrag tragen. Gerne beraten wir Sie bei Fragen diesbezüglich.
Wo erhalte ich Auskunft über Pläne meines Grundstückes?
Sollten Sie eine Planauskunft für Ihr Grundstück benötigen, um entsprechende Abwasserkanäle zu identifizieren, richten Sie Ihre Anfrage bitte an folgende E-Mailadresse: Planauskunft@ewe-wasser.de.
Wie kann ich in meinem Garten einen Gartenwasserzähler anschließen und wie habe ich vorzugehen?
Die zur Bewässerung des Grundstückes verbrauchten Trinkwassermengen werden vom Gartenwasserzähler erfasst und bleiben bei der Berechnung der Schmutzwassergebühren unberücksichtigt. Um einen Gartenwasserzähler anschließen zu können, benötigen Sie einen handelsüblich geeichten Hauswasserzähler für Kaltwasser, welcher von einem Fachbetrieb Ihrer Wahl installiert werden kann.
Nach der Installation ist folgendes Formular auszufüllen und an uns zurückzusenden.
Nach erfolgreicher Abnahme des Gartenwasserzählers, welche wir uns aus Sicherheitsgründen vorbehalten, wird Ihr Zähler bei der nächsten turnusmäßigen Ablesung mit berücksichtigt soweit die Ansprüche der Entwässerungsabgabensatzung erfüllt werden.
Wie funktioniert eine Abwasserreinigungsanlage?
Das Abwasser wird durch die Kanalisation zu den Pumpwerken geleitet. Von dort wird es entweder über Druckrohrleitungen oder per Freigefällekanal zur Abwasserreinigungsanlage befördert. In der Rechenanlage werden alle groben Verunreinigungen des Abwassers – wie bspw. Hygieneartikel, Textilien, Verpackungsmaterial oder auch Speisereste – über automatische Rechen zurückgehalten. Die groben Schmutzstoffe werden entwässert und in offenen Spezialcontainern gesammelt und zur Deponie bzw. Müllverbrennungsanlage gebracht. Hinter der Rechenanlage befindet sich der Sandfang. Er besteht aus langen Rinnen, in denen bei einer Strömungsgeschwindigkeit von ca. 30cm/Sekunde grobe mineralische Stoffe wie Sand, Kies und Steine am Boden abgesetzt werden. Die abgesetzten Stoffe werden durch einen Räumer zu einem Trichter geschoben. Hier wird der Sand entwässert und anschließend entsorgt. Das Abwasser fließt danach in die Vorklärbecken. Durch Herabsetzen der Strömungsgeschwindigkeit lassen sich auch leichtere Schlammteilchen vom Wasser trennen. Die Schlammteilchen setzen sich am Beckenboden ab und die schwimmfähigen Teilchen sammeln sich an der Wasseroberfläche. Den abgesetzten Schlamm schieben umlaufende Räumer bspw. vom Beckenboden in den Schlammtrichter. Der Schlamm wird zwischengespeichert und anschließend zur Schlammbehandlung gepumpt. Die Schwimmstoffe werden von der Oberfläche entfernt und verwertet. Das mechanisch vorgeklärte Abwasser fließt in die biologische Reinigungsanlage. In den Belebungsbecken werden die im Abwasser gelösten organischen Stoffe, sowie Phosphat und Stickstoffverbindungen abgebaut. Der Abbau erfolgt durch Bakterien und andere Mikroorganismen, die den belebten Schlamm bilden. Der erste Teil der Belebungsbecken wird sauerstoffarm oder sauerstofffrei gehalten. Dadurch wird eine vermehrte biologische Entfernung der Phosphate aus dem Abwasser möglich. Danach wird Sauerstoff in das Abwasser gebracht. Das geschieht durch das Einblasen von Druckluft. Mit Sauerstoff und Nahrung versorgt, können sich die Mikroorganismen innerhalb von 24 Stunden im Verhältnis eins zu einer Million vermehren. Zur Unterstützung der biologischen Phosphatentfernung ist eine chemische Simultanfällung der Phosphate möglich. Hierbei wird bspw. das Fällmittel Eisen(II)-sulfat in gelöster Form in die Becken der biologischen Reinigungsstufe eingebracht. Es entsteht Eisen(III)-phosphat, das mit dem biologischen Schlamm vermischt ist. Das Abwasser gelangt von den Belebungsbecken in die Nachklärbecken. Hier hat der belebte Schlamm mehrere Stunden Zeit, sich abzusetzen. Den abgesetzten Schlamm schieben umlaufende Räumer vom Beckenboden in Schlammtrichter. Von hier wird der Schlamm zum größten Teil zurück in die Belebungsbecken befördert. Der durch die Vermehrung der Mikroorganismen entstandene zusätzliche Schlamm gelangt zur Schlammbehandlung. Der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm wird zunächst entwässert und anschließend bspw. landwirtschaftlich verwertet.Aus was setzt sich Abwasser zusammen?
Unter Abwasser versteht man durch Gebrauch im Haushalt oder in der Industrie verunreinigtes Wasser. Abwasser setzt sich aus häuslichem, gewerblichem und landwirtschaftlichem Schmutzwasser, sowie aus Niederschlägen abfließendem und gesammeltem Wasser zusammen.
Welche Arten von Kläranlagen gibt es?
Neben der üblichen mechanisch/biologischen kommunalen Kläranlage gibt es noch sog. Kleinkläranlagen. Diese findet man überall dort, wo ein Anschluss an das zentrale Abwasserkanalnetz nicht realisierbar ist. Hier wird unterschieden zwischen Pflanzenkläranlagen, Tropfkörperanlagen, Festbettanlagen, Industriekläranlagen und SBR- bzw. Belebungsanlagen.
Wieviel Abwasser erzeugt jeder Bürger pro Jahr?
Jeder Bürger in Deutschland verbraucht am Tag im Durchschnitt ca. 121 Liter Wasser (Stand: 2010) - dies entspricht ungefähr einer komplett gefüllten Badewanne. Der Verbrauch beginnt schon direkt nach dem Aufstehen, z. B. beim Zähneputzen, beim Toilettengang, beim Duschen und geht weiter mit Geschirr spülen, Kochen, Essen und Trinken. Auf ein ganzes Jahr gerechnet entstehen also pro Person ungefährt 46.000 Liter Abwasser - was wiederum ca. 310 vollen Badewannen entspricht.
Was versteht man unter Einwohnergleichwert und wie setzt er sich zusammen?
Als Maß für die Schmutzfracht, die mit gewerblichem Abwasser in eine Kläranlage gelangt, dient der Einwohnergleichwert. Er vergleicht die Schmutzfracht eines gewerblichen Abwassers mit jener aus dem häuslichen Abwasser einer Person.
Kann man das Abwasser nach Durchlaufen der Abwasserreinigungsanlage trinken?
Das gereinigte Abwasser weist eine so hohe Qualität auf, dass es theoretisch möglich wäre, dieses Wasser zu verzehren. Generell wird dies jedoch nur in wasserarmen Gebieten mit spezieller Technik praktiziert (Ultrafiltration, Ozonierung). In Deutschland wird das gereinigte Abwasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt.
Wie sieht der Kreislauf vom Abwasser zum Trinkwasser aus?
Das gründlich gereinigte Abwasser gelangt zunächst wieder in den Wasserkreislauf, indem es z. B. in Flüsse eingeleitet wird.
Über dem Meer verdunstet das Wasser zu Wasserdampf, der die Wolken verdichtet. Diese geben Feuchtigkeit wie Regen, Schnee oder Hagel ab. Die entstandene Flüssigkeit fließt zum Teil wieder zurück in Flüsse, ein anderer Teil versickert im Boden und wird zu Grundwasser. Zur Nutzung als Trinkwasser wird Grundwasser, Meerwasser und Oberflächenwasser aufbereitet.
Was passiert mit den Rückständen der Abwasserreinigung?
Während des Reinigungsprozesses des Abwassers entstehen Rückstände, die effizient weiterverwendet werden können. Hierzu zählen bspw. Klärschlamm oder Klärgas. Klärschlamm und auch Klärgas sind wertvolle Reststoffe der Abwasserreinigung und dienen als nützlicher Rohstoff zur Energiegewinnung.
Der Klärschlamm wird zunächst entwässert, wodurch er erheblich an Volumen und Gewicht verliert. Anschließend wird er getrocknet, wodurch der Schlamm durch Verdunstung weiter reduziert wird. Im Anschluss gibt es verschiedene Varianten zur Klärschlammverwertung. Hierzu zählen unter anderem die landwirtschaftliche Verwertung, die thermische Verwertung oder auch die Vererdung.
Der Klärschlamm an sich enthält Stickstoff, Kalium und Phosphor, welches bei der Düngung dazu beiträgt, dass der Bedarf an Mineraldüngern reduziert wird und Ressourcen geschont werden. Klärschlamm ist bei hoher Qualität (bspw. durch entsprechende QLA-Zertifizierung) ein wertvoller Dünger für die Landwirtschaft.
In den Faulbehältern der Abwasserreinigungsanlage entsteht außerdem das energiereiche Klärgas. Es wird als Energiequelle für Blockheizkraftwerke genutzt, vorzugsweise für den Betrieb der eigenen Anlage oder zur Einspeisung in das örtliche Stromversorgungsnetz. Neben Klärschlamm und Klärgas fallen noch weitere Stoffe bei der Abwasserreinigung an, die verwertet werden müssen. Hierzu zählen bspw. Rechen- und Siebgut, welches man als vielfach fehlgeleiteten Hausmüll bezeichnen kann. Es besteht unter Anderem aus Fäkalien, Papier, Hygieneartikeln, Kunststoffteilen, Zigarettenfiltern und Straßenabfällen. Die organischen Bestandteile des Rechen- und Siebgutes werden, insbesondere bei warmem Wetter, leicht zersetzt. Hierdurch kann es zu Geruchsbelästigungen kommen. Aus diesem Grund ist eine schnelle und sorgfältige Beseitigung erforderlich. Bewährt hat sich eine Zwischenlagerung in geschlossenen Behältern, die anschließend von Spezialunternehmen abgeholt und zur weiteren Behandlung oder zur Verbrennung gebracht werden können. Zusätzlich fällt auch eine gewisse Menge an Sand an, die durch Straßenabläufe in das Abwasser gelangen. Mithilfe einer Sandräumung im Abwasserreinigungsprozess wird der bestehende Sand vom Abwasser getrennt und separat weiterbehandelt. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, den Sand aufzubereiten, um ihn weiterzuverwenden. Hierbei gibt es verschiedene Entsorgungswege, z. B. die stoffliche Verwertung, die Verwertung als Recycling-Baustoff oder die Weiterleitung an eine Deponie.
Welche Stoffe gehören nicht in die Toilette?
Durch Verstopfungen oder ausgefallene Pumpwerke entstehen jedes Jahr korrende Schäden und somit Kosten am Kanalisationsnetz. Diese Tatsache sorgt dafür, dass die Abwasserreinigung teurer wird und somit eventuelle Gebührenanpassungen notwendig sind.
Ein großes Problem sind hier zum Beispiel Feucht- oder Toilettentücher, die immer öfter Verstopfungen und Pumpenausfälle verursachen. Feuchttücher sind besonders reißfest und zersetzen sich im Wasser nicht. Wenn sie den Weg bis zur Kläranlage geschafft haben, müssen sie dort mit Rechen oder Sieben aufwendig entfernt, gesammelt und in der Regel anschließend verbrannt werden. Auch andere feste Abfälle wie Tampons, Slipeinlagen, Wattestäbchen, Zigarettenkippen, Kondome oder Verbände müssen in der Kläranlage zeit- und kostenaufwendig aussortiert werden.
Wir appelieren daher an jeden Bürger, einen Eigenbeitrag dazu zu leisten.
Daher wird empfohlen und darauf hingewiesen, dass Feuchttücher und andere feste Abfälle in den Verpackungsmüll oder in den Hausmüll gehören - nicht in die Toilette.
Auch Küchenabfälle oder Essensreste haben im Abwasser nichts zu suchen - sie locken Ratten an. Öle und Fette sollten nicht über die Toilette entsorgt werden, denn sie verschmutzen die Abwasseranlagen und die Reinigung ist besonders mühselig, aufwendig und damit teuer. Küchenabfälle und Essensreste gehören in den Bio- oder Hausmüll - nicht in die Toilette.
Medikamente oder Drogen können auch in den modernsten Kläranlagen derzeit nur zum Teil oder gar nicht entfernt werden. Was viele nicht wissen: Viele Arzneimittelwerkstoffe werden nach der Einnahme wieder ausgeschieden - oft in unveränderter also auch wirksamer Form. Unsachgemäß über den Ausguss oder die Toilette entsorgte Medikamente gelangen also zusätzlich in das Abwasser und können so zur Belastung für die Umwelt werden. Das in der Kläranlage gereinigte Wasser kann noch Medikamentenreste enthalten, die mit dem Kläranlagenablauf in die Gewässer gelangen. Alte Medikamente dürfen zwar über den Hausmüll entsorgt werden. Wir empfehlen jedoch, unverbrauchte Arzneimittel über Apotheken und Schadstoffsammelstellen zu entsorgen, um sicherzustellen, dass die Medikamente verbrannt und somit vollständig zerstört werden.
Farb- und Lackreste, sowie Lösungsmittel sollten ebenso wenig in der Toilette entsorgt werden. Sie können, wie viele andere Fremdstoffe auch, die Bausubstanz und Technik öffentlicher Abwasseranlagen angreifen. Da sie häufig Substanzen enthalten, die für die Mikroorganismen in den Becken giftig sind, gefährden sie außerdem die biologische Reinigung auf den Kläranlagen. Ohne diese Mikroorganismen können in Belebtschlammbecken biologisch zersetzbare Substanzen nicht mehr effektiv aus dem Abwasser entfernt werden, so dass diese Verschmutzungen letztlich wieder in das Trinkwasser gelangen könnten.
Hinweise zur korrekten Entsorgung von eingetrockneten Farben und Lacken und leeren Gebinden finden sich jeweils auf deren Verpackungen. Flüssige Farb- und Lackreste und auch Lösungsmittel selbst müssen über Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.
Weitere Informationen finden Siehier.
Was versteht man unter Kanalnetz und woraus besteht es?
Eine Kanalisation ist eine Anlage zur Sammlung und Ableitung von Schmutzwasser. Sie besteht hauptsächlich aus Schmutzwasserleitungen und Sammelschächten. Weitere Bestandteile können bspw. Absperrorgane, wie Schieber, Pumpwerke oder Sammelanlagen sein.
Welche Arten von Kanalsystemen gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Kanalsystemen - dem Trennsystem und dem Mischsystem.
In einem Trennsystem werden Regenwasser und Schmutzwasser getrennt über zwei Kanalsysteme abgeleitet. Im Mischsystem gibt es eine Entwässerungsanlage für beide Systeme. Mittlerweile werden aus technischen Gründen bevorzugt Trennsysteme gebaut und verlegt.
Wie kommt das Schmutzwasser auf der Kläranlage an?
Nachdem das Schmutzwasser das Haus verlassen hat, fließt es im Regelfall durch eine Freispiegelgefälleleitung ab. Ab hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: Zum einen kann es hier dem Kanalnetz unter der Straße übergeben werden und fließt von Sammelschacht zu Sammelschacht im natürlichen Gefälle ab. Zum Anderen kann es schon auf dem Grundstück einer Pumpstation übergeben werden, welche es in eine Schmutzwasserdruckrohrleitung übergibt, in welcher das Schmutzwasser unter Druck abgeleitet wird.
Was ist ein Pumpwerk und wozu benötigt man es?
Damit bei ungünstigen Geländeverhältnissen (bspw. Gelände oder Gefälle bzw. mit Steigung in Fließrichtung) die Abwasserkanäle nicht sehr tief eingebaut werden müssen, um einen Freispiegelabfluss zu erreichen, kann die Abwasserableitung auch hydraulisch oder pneumatisch unterstützt werden.
Bei der pneumatischen Abwasserförderung wird das Abwasser mit Druckluft durch die Leitung transportiert. Da die pneumatische Förderung in der Regel höhere Investitions- und Betriebskosten zur Folge hat, wird Abwasser in den meisten Fällen hydraulisch mit Hilfe von Pumpwerken gefördert. Die pneumatische Förderung wird vor allem bei kleinen Abwassermengen, großen Förderhöhen und langen Fließzeiten eingesetzt.
Neben der Förderung des Abwassers über längere Strecken werden Pumpwerke u. A. auch als Anschlusspumpstationen bei der Druckentwässerung, Pumpstationen vor der Kläranlage oder zur Regenbeckenentleerung eingesetzt.
Welche Möglichkeiten bestehen, wenn ich mit einer Gruppe eine Kläranlage besichtigen möchte?
Gerne vermitteln wir Ihnen vor Ort einen Eindruck über den Ablauf und die Reinigung von Abwasser. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Leider taucht mein Anliegen nicht in den FAQs auf. An wen kann ich mich wenden?
Gerne helfen wir Ihnen auch bei sämtlichen abwassertechnischen Anliegen, die nicht in den FAQs aufgeführt sind. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.